Ihr Lieben,
zur kommenden Tag-Nacht-Gleiche, Erntedank, am 23. September laden wir euch ein, gemeinsam den Herbstbeginn zu feiern und in die Zeitqualität hineinzuspüren.
Wenn du noch mehr über die Zeitqualität und Hintergründe zu dem Fest lesen willst, scroll einfach weiter nach unten.
Auftrag
Die Einladung, die wir beim Reisen am 12. September bekommen haben, war, Dankbarkeit und Freude für die Fülle und Ernte zu praktizieren und uns dem Gezeitenwechsel bewusst zu werden – der Poesie, Melancholie und Magie des Herbstes und der Aussicht auf den Winter.
Wir werden:
zusammen wirksam sein
in die Erde spüren und für sie tanzen
uns vom Sommer erzählen und Abschied nehmen
Bitte denkt auch an:
Essen & Trinken: Bitte komme gut genährt, damit bis zum Festmahl kein Loch im Bauch entsteht. Bring zum Festmahl nur soviel mit, wie du als 1 Person an dem Abend essen und trinken willst. Was zusammen kommt, teilen wir miteinander.
Bevorzugt wird vegetarisches, glutenfreies Essen, damit alle von allem essen können (wenn du vegan isst oder eine andere Unverträglichkeit hast, dann gib hier gern kurz bescheid). Zu Trinken wird Wasser da sein, wenn du ein hopfiges Bier oder gar Met zum Zumbeln mitbringen magst, wäre das schön.Werkzeug: Tasse, Teller, Gabel, Licht (=Stirnlampe, es wird ab 8 dunkel), und für Stimmung? Natürlich Trommeln, Rasseln, Maultrommeln, …
Kleidung: herbstbunte Farben und goldener Haarschmuck (auch gern Kornkränze),
was Warmes zum Anziehn, ggf Fell zum Sitzen, abends wird’s doch schon richtig frischAltargegenstände: Hopfenranken und weiße und gelbe Bänder (bitte denkt hier an plastikfreies Material) zum Schmücken – Erntedank-Gaben (vom Fensterbrett, aus dem Garten oder aus Wildsammlung) – Gegenstände, die du magisch aufladen willst.
Covid: Solltest du Symptome zeigen, bleibe bitte zuhause und kurier dich aus. Ansonst braucht es in meinen Augen keine der 3G, da wir ja draußen uns aufhalten – solltest du trotzdem Bedenken haben, melde dich gern per PN bei Mela, dann gucken wir.
Ablauf
Wir werden ab 16°° am Germanenplatz sein, um uns gemütlich einzurichten. Es will Holz gesammelt und vllt gehackt werden, ein Feuer aufgeschichtet, ein Altar hergerichtet und dafür vielleicht noch Naturgaben gesammelt. Im besten Falle haben wir danach noch Zeit, um jeder für sich ein bisschen in die Stille zu gehn und der Natur zu lauschen.
Bis 18°° können Menschen dazukommen.
Dann beginnen wir mit Kreis ziehen und Rauchreinigung und beenden das Ritual gegen 22°° – natürlich wie immer mit der Option, noch länger zu bleiben und am Feuer zu verweilen.
Bitte gib hier bis Sonntag Abend, den 18.9. verbindlich Rückmeldung, falls du kommst:
Telegrammgruppe Jahreskreisfeste Germanenplatz Finow
Die Impro-Jurte steht zur Zeit, bei Voranmeldung bis 3 Tage vorher können wir auch eine Übernachtungsmöglichkeit klären.
Wir freuen uns auf euch :-)
Herbst-Equinox, Mabon, Herbstfest, Erntedank
Spätsommer.
Goldene und bunte Blätter, benetzte Spinnweben auf dem Feld, der pralle Hopfen in den Büschen und die ersten saftigen Äpfeln im Garten. Der Hollunder wird reif und die Pflaumen warten darauf, geplückt zu werden und das feuchte Wetter lässt auf die ersten Pilze hoffen – die Natur beschenkt uns, wir brauchen nur danach greifen.
Doch die Fülle kündigt auch den Wechsel zur dunklen Jahreszeit an: die Sonne wird langsam aber spürbar schwächer, die Nächte werden empfindlich frisch und morgens zeigt sich schon der typisch melancholische Herbstnebel. Die Natur wird sich nach der letzten Hingabe ins Füllhorn zurückziehen, die Kräfte in den Boden holen, die Blätter den Tieren als Überwinterungsdecke überlassen. Und Erntedank mahnt uns auch daran, es ihr bald gleich zu tun.
Manchmal fällt es schwer, von der männlichen, nach Außen gerichteten Energie der Sommerzeit loszulassen, mit all seinen freudigen Feiern und geselligen Runden. Doch dieses Jahr hören wir von vielen, wie fordernd der Sommer war und dass sie die Einkehr und mehr Zeit für die Vielfalt im Inneren, die Stille, geradezu herbeisehnen. Doch noch ein letztes Mal heißt es Kraft aufwenden, in Wald und Wiesen die Ernte sammeln und zu versorgen, die Früchte der Sommerprojekte einzubringen und zu feiern.
Danach darf die Kraft des Herbstes wirken, mit all seiner Poesie. Und auch die Melancholie hat ihren Platz, um uns vom Sommer zu verabschieden und sanft auf die dunklen Tage einzustimmen. Es wird Zeit für Reflektieren, magisches Arbeiten, die alchemistischen Prozesse, das Einsortieren und Verdauen. Mit dieser Aussicht können wir uns mit Freude aus dem Somer entlassen.
Kontext des Rituals
Klassisch wird im Asatru (die nordisch-pagane Religion) ein klassische Blòt (Jahreskreisfest) gefeiert. Wir nehmen das Blòt als Rahmen für ein zeitgenössisches Fest und reichern es an: Wir reisen selbst mit Trommel und Rassel in die Anderswelt und fragen die Götter und Spirits der Zeit, die sich uns zeigen. Manchmal kommen Beiträge, Wünsche oder gar Aufträge.
Gezeigt haben sich auf der Reise: Sif, die Kornmutter und ihr Gemahl Thor als Regenbringer, die beide klassische Gottheiten für den Herbst sind. Dazu kam Frigga im Aspekt der Allmutter. Auch die Zwerge wollen dabei sein und mit uns einen Kraft- und Schutztanz für die Erde vollbringen. Dazu werden wir etwas herausarbeiten und freuen uns drauf, mit euch diesem Ruf nachzugehen!
Rune Pertho
Frigga gab auf der Reise uns die geheimnisvolle Rune Pertho als Hinweis mit.
Pertho ist nach Freya von Aswinn die Geburtsrune als Schoß der großen Göttin und gleichzeitig der Weisheitsbrunnen Mimirs am Fuße des Weltenbaumes, an dem Odin sein Auge für die Runen gab. Das Zeichen kann so auch den Runenbeutel symbolisieren. Unter anderm wird Pertho auch als Schicksalsrune gehandhabt und repräsentiert auf der pychologischen Ebene das verborgene Potential.
Wir werden sie töenen, um mehr über ihre Qualität zu erfahren, und wie sie mit jeweils dem eigenen Sein schwingt.
Urs, Raphaels Hagazussalehrer, findet noch deutliche Worte zu den Herausforderungen und Sorgen, die mit dem heißen Sommer kamen und den Vorboten den großen Gezeitenwechsels, der uns vielleicht bevorsteht.
Das Herbst-Equinox 2022 bei Urs Barth