Unser Selbstverständnis
Warum wir diese Jahreskreisfeste organisieren und abhalten.
Wir machen es gerne. Das Sein mit anderen Menschen. Das Sich-Trauen und Trommeln und Tönen, das laut Beten, Danken und Bitten. Gemeinsam, fokussiert und ohne Alltags-Blabla. Das aktive Sich-Verbinden mit den aktuellen und lokalen Kräften, die auch immer stark vom Wechsel im Jahreskreis beeinflusst sind.
Diese Feiern machen uns Freude, nähren uns und geben uns Anbindung an den Zyklus der Natur.
Warum diese Feste in Anlehnung an die Asatru-Tradition stattfinden.
Raphael ist der Initiator der sogenannten Blóts, die wir seit 2021 gemeinsam ausrichten. Sein Pantheon ist das der nordischen Gottheiten und Riesen. Im Jahreskreisfeste-Blog haben wir den Ablauf eines Blót zusammengefasst und Lieder und Ansprachen gesammelt.
Raphael ist seit 2018 regelmäßig auf Blóts. Zu einem großen Teil fanden diese unter Anleitung von Urs Barth, seinem Hagazussa-Lehrer, sowie Ragna Runenweg statt und im Kreis von weiteren schamanisch Praktizierenden (u.a. Gemeinschaft Skidbladnir). Die neo-germanische Struktur des Festes wurde in dieser Zusammenarbeit erweitert. Statt standardisierter Ausrichtungen auf bestimmte Gottheiten wurden in Vorbereitung auf das Fest Andersweltreisen unternommen. Im direkten Kontakt mit den Gottheiten konnte geschaut und erfragt werden, worum es gerade geht und wie gefeiert werden soll.
So werden zeitgenössische Themen und übergeordnete Prozesse mit in die Zeremonien integriert. Zum Beispiel hat Njörd sich einmal Holznägel für Schiffe gewünscht, für sichere Überfahrt von Geflüchteten im Mittelmeer.
Daraus haben Raphael und Mela ein zeitgenössisches Verständnis entwickelt, um auch anderen natur-religiösen Menschen (Animismus im weiteren Sinne) einen Zugang dazu ermöglichen. So ist das Feld offen für ein Verständis der Gottheiten als Archetypen und es sind Abwandlungen zum erprobten Ritualablauf möglich.
Nichtsdestotrotz ist die Ausrichtung auf den nordischen Pantheon zentraler Teil der Zeremonie.
Was wir vom Kreis der Mitfeiernden erwarten.
Wir freuen uns über jeden Menschen, der sich mit uns den Feiern im Jahreskreis nähern will. Dabei bieten wir kein Ritual zum Konsum an, sondern sind auf dein Mitwirken angewiesen.
Das umfasst einmal ganz praktische Aspekte wie
Teilhabe am Auf- und Abbau
Mitbringen von deinem Anteil zum Festmahl
Mitbringen von Gegenständen, die speziell an diesem Fest vorgesehen sind
das Mitdenken und -handeln in organisatorischen und praktischen Dingen
15€ für unter anderem Strom und Holz, bei geringem Budget von Teilnehmenden nach Absprache
Und dann gibt es Aspekte, die eher im Innen passieren, aber Auswirkung auf das gemeinsame Erleben haben:
Fokus auf das Hier & Jetzt (der Alttag bleibt draußen, die Handys aus)
Das Aufbauen und Halten der Energie im Kreis, zum Beispiel beim Trommeln und Tönen
Sprechen vom Herzen
Geduld mit sich und den anderen – wir alle dürfen auch scheitern
Wertschätzung gegenüber dem, was gemeinsam geschaffen wird
Wie du dich gestaltend einbringen kannst.
Wir binden gerne Menschen mit ein in die Vorbereitung oder in aktive Rollen an der Zeremonie. Voraussetzung ist dabei für uns, dass eine Bereitschaft besteht, sich auf das nordische Pantheon und die schamanischen Techniken einzulassen, die wir in unserer Arbeit nutzen.
Ebenso möchten wir gewahrt sehen, dass wir als Initiatoren den roten Faden halten.
Anfragen dazu können am Ende eine Jahresfests für das kommende gestellt werden. Wir wollen die Vorbereitungsrunde hierbei auf 4 Menschen inklusive Mela und/oder Raphael beschränken.
Prozess und Zeremonie
Unser Erfahrung ist: Die Vorbereitung von Festen in Gemeinschaft fördert die individuellen Prozesse zu Tage und die Jahreskreisfeste scheinen diesen Effekt zu verstärken. Manche kennen dieses Phänomen im Vorfeld zu einer Schwitzhütte.
Wir tun gut daran, dies mit reinzunehmen, wenn wir vor dem Fest in der Gruppe kommunizieren. Achtet deshalb bitte verstärkt darauf, wie und was ihr mitteilt – wir bieten keine Prozessbegleitung an und eine Telegrammgruppe ist nicht der richtige Ort dafür. Nichtsdestotrotz sind wir präsent und wenn du was brauchst, kannst du gerne auf uns zukommen.
Der Prozess ist wie ein Kern im Apfel, der zum Baum erwächst. Daran sind verschiedene Enzyme und chemische Umwandlungen beteiligt. Ebenso ergeht es uns Menschen, auch wir werden durch eine Zeremonie und die beteiligten Prozesse verwandelt und haben danach eine veränderte Körperchemie und Gruppenchemie mit neuen Verbindungen untereinander.
In manchen monotheistischen Religionen wird eine Zeremonie oder Feier als ein Gefäß verstanden, dass von Göttlichkeit erfüllt wird und die Anwesenden speist. Im animistischen Heidentum verstehen wir uns als Teil der lebendigen Kraft – und es ist an uns selbst, die Kraft zu gebähren und als Teil von ihr zu wachsen.
aus einer Nachricht von Frau Holle, Andersweltreise 10. März 2023
Das bedeutet zum Beispiel beim Trommeln, dass jede:r von uns aktiv seine Wild-Natur oder auch Ur-Kraft aufruft und mit in den Kreis bringt durch das Trommeln, damit die Energie gehalten wird für den Menschen, der zum Stallr (nordische Entsprechung zum Altar) in Zwiesprache geht.
Während der Zeremonie versuchen wir anzureichen, was es an innerer Haltung im jeweils kommenden Abschnitt benötigt – mit der Bitte auch immer hineinzufühlen, mit welcher Kraft du gerade gut für dich selbst sorgen kannst und/oder den Kreis am besten unterstützt. Gerne können vertiefende Fragen dazu am Ende des Rituals besprochen werden.
Wir hoffen, dass dies mit wachsender Stabilität in der Gruppe nicht mehr nötig sein wird und auch für neu Dazukommende eigenständig erspürbar.
Im Vertrauen, dass sich die Jahreskreisfeste zu unserem höchsten Wohle und dem Wohle aller Wesen entwickeln.